TAG DES FLÜCHTLINGS 1988
Heimat ist, wo ich wachsen kann ‑ Kultur im Exil
- Grußwort des Vertreters des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen 1988
- Grußwort der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege
Ökumenischer Vorbereitungsausschuß zur Woche der ausländischen Mitbürger - Zuflucht gewähren!
- Susan, Yilmaz, Fadel, Kristina und Ruhollah: de‑facto‑Flüchtlinge Victor Pfaff
- Offene Grenzen oder ein neuer Flüchtlingsbegriff Herbert Leuninger
- Kinder und Jugendliche im Asylverfahren Klaus Wolken
- Flüchtlingsschicksale
- Bausteine für einen Gottesdienst – Predigt am Tag des Flüchtlings 1987 in Berlin
- Keine Abschiebung in den Libanon – Aktion Riesenpostkarte an den Berliner Innensenator
- Für mehr Menschlichkeit – Demonstration zum Tag des Flüchtlings in Siegen
- Der Kunst Asyl geben – Flüchtlinge melden sich zu Wort mit Gedichten, Bildern und Skulpturen
- Tag des Flüchtlings im Kino – Filmwoche zum Thema Asyl
- (Sechs Tore zum Tag des Flüchtlings)
- Aufruf des Flüchtlingsrates Berlin zu einem „Berliner Edikt“
- Tag des Flüchtlings oder Tag der Flüchtlingsbetreuer?
- Heimat ist, wo ich wachsen kann ‑ Kultur im Exil
- Stellungnahmen
Unter dem Titel zeigen am 5. März 1988 iranische Asvlbewerberinnen, kurdische und deutsche Frauen und Mädchen das Arbeitsergebnis einer Theaterwerkstatt, die im September 1987 in Trägerschaft der Bürgerhaus Troisdorf GmbH und unter Leitung der Schauspielerin Birgit Heintz begann.
Aus drei Theaterworkshops, die im Oktober 1987 von Jugendlichen und Erwachsenen unterschiedlichster sozialer und nationaler Gruppierungen besucht wurden, bildete sich ein multinationales Frauentheaterensemble. Zentrales Anliegen der Probenarbeit in den folgenden vier Monaten war die gemeinsame Beschäftigung mit Frauenrollen und Frauenbildern in den verschiedenen Kulturen sowie die Ausein andersetzung mit dem „Flucht-Thema“ und besonders der damit verbundenen frauenspezifischen Problematik.
Mit welchen Verhaltenserwartungen werden wir als Frauen, als Mädchen durch unsere Erziehung, durch unsere Umgebung, durch Werbung und Medien, unseren Alltag, durch religiöse und gesellschaftliche Normen oder Moralvorstellungen konfrontiert und geprägt ?
Wie begegnen wir in einer islamischen bzw. einer westeuropäischen Gesellschaft psychischer, politischer, sexueller Gewalt?
Wie begegnen wir – inneren und äußeren – Grenzen, was geschieht, wenn wir den uns zugestandenen Raum verlassen?
Können wir, ausländische und deutsche Frauen einander begegnen?
Was verbindet uns, was trennt uns, wo sind unsere Gemeinsamkeiten?
Die Theaterwerkstatt unternahm den Versuch, zu diesen und anderen Fragen ins Gespräch zu kommen, vor allem aber Bilder und Szenen zu entwickeln, die etwas von der Suche vermitteln, mit der wir begonnen haben.
lm Laufe dieser Arbeit entstand von seiten des gesamten Ensembles der Wunsch, die Theaterpremiere im Rahmen einer umfassenderen Veranstaltungswoche mit Ausstellungen, Filmen und einer musikalischen Matinee unter der Überschrift „Kultur im Exil“ stattfinden zu lassen.
Auszug aus der Pressemitteilung der Theaterwerkstatt in Troisdorf