TAG DES FLÜCHTLINGS 1987
Mit Plakatwänden Gegenöffentlichkeit schaffen
- Aufruf des Vertreters des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen zum Tag des Flüchtlings 1987
- Aufruf: Pro Asyl
- Abschied von einem Grundrecht
- Christen und Asyl
- „Möchten Sie das Los eines Flüchtlings…?“
- Hilfe und Schutz für Flüchtlinge in Berlin
- Sprühaktion gegen Ausländerfeindlichkeit
- Flüchtlinge suchten Gespräch mit Bürgern
- Mit Plakatwänden Gegenöffentlichkeit schaffen
- Stellungnahmen zur Asyldiskussion
Mit Plakatwänden Gegenöffentlichkeit schaffen
Der Tag des Flüchtlings am 3. Oktober rückte näher, und uns allen von der AG Diez war klar, daß wegen der tobenden Diffamierungskampagne von Politikern und der Rechtspresse gegen Asylsuchende Öffentlichkeitsarbeit dringend not tat.
Während eines Vorbereitungstreffens für unsere Informationsveranstaltung kam uns die Idee, parallel dazu zwei Plakatwände weiß anzumieten und zu bemalen.
Aber wie? Professionell sollte die Sache schon aussehen. Daran würde die Wertigkeit und Kompetenz unserer Aussagen gemessen werden. Freies Zeichnen an der Wand erschien uns zu schwierig. (Das Format beträgt immerhin 2,40 x 3,60 Meter).
Während wir um geeignete Werbetexte wetteiferten, kam mir eine Idee. ‑ Ein Overheadprojektor mußte herbei. Unser Motiv, zunächst auf Papier gebracht, wurde jetzt mit feinen Stiften auf Folie übertragen.
Eine Wohnzimmerwand war schnell von Bildern und Möbeln befreit und mittels Klebeband mit weißen Papierbahnen behängt. (Eine 110 cm breite Druckereipapierrolle war bestens hierzu geeignet,aber Tapetenrückseiten tun’s auch.) Zusammen mit Flüchtlingen zeichneten wir nun die mittels Projektor auf die Wand gebrachten Buchstabenumrisse mit Bleistift nach. Dann wurden die Bahnen auf einem Tapeziertisch mit wetterfester Latexfarbe (Wandfarbe) ausgemalt. Beim Plakatieren hatten wir dann ein so großes Erfolgserlebnis, daß wir beschlossen, beim nächsten Mal etwas Schwierigeres zu versuchen.
Das „terre des hommes“‑Flugblatt „Flüchtlinge sind gefährdet“ war bei uns gut angekommen. So lag nichts näher,als das Motiv maßstabgerecht zu übertragen und dem gerade veröffentlichten Beschluß der CDU‑Länderinnenminister, künftig auch in Krisengebiete abzuschie ben, durch unsere Forderung die Stirn zu bieten.

Nur dem „Kind“ konnte niemand aus der AG so recht den entsprechenden Ausdruck verleihen, was dann Jeanette Strobel, eine fünfzehnjährige Schülerin mit viel Spaß an der Sache und zeichnerischem Talent übernommen hat.
Inzwischen haben wir an Technik hinzugelernt. Wer’s nachmalen möchte, der kann von uns fertiggestellte Folien beim Inlandsreferat bestellen.
Jedes Motiv läßt sich mit einem Fotokopiergerät und Spezialfolie von Papier übertragen. Overheadprojektoren kann man in Schulen leihen.
Edgar Kloft AG Diez/Lahn, terre des hommes Kontakt:terre des hommes, Postfach 4126, 4500 Osnabrück