24. Januar 2014
NASSAUISCHE NEUE PRESSE
Dialekt-Messe in Mengerskirchen
Foto: Arnold Strieder
Einen Gottesdienst ganz besonderer Art erlebten die Besucher in der Mengerskirchener St. Maria Magdalena Kirche. Schon zum zweiten Mal gestaltete die Heimatgruppe „Stockbirnscher“ aus Mengerskirchen-Winkels einen Mundartgottesdienst, der von den Pfarrern Walter Henkes, Dieter Braun und Herbert Leuninger zelebriert wurde. Alle Lieder und Gebete wurden ausschließlich im Mengerskirchener Dialekt gesungen und gebetet, wobei man merkte, dass es gar nicht so leicht ist, Hochdeutsch ins „Platt“ zu übertragen.
Pfarrer Herbert Leuninger fragte in seiner Festpredigt (im Dialekt) nach Propheten in der heutigen Zeit. Für ihn ist Papst Franziskus ein lebendes Beispiel eines Propheten, denn er wagte es wie der alttestamentarische Prophet Samuel, den Regierenden die Leviten zu lesen. Aber auch die Windräder, die zum selben Zeitpunkt auf dem Knoten ihrer Bestimmung übergeben wurden, sind für Leuninger Propheten. Sie machen die Welt nämlich sicherer und lebenswerter.
Die „Stockbirnscher“, die unter der Leitung von Bernd Eckerth stehen, sangen unter anderem „Wu aisch aach stieh, dau seist schu lang do“, „Oh grußer Gott, wenn aisch dey Welt betrochte“ und das Danklied „Danke gourer Gott, dau host mich reich beschenkt“. Pia Seitz sprach ein „Pfälzer Gebet“ in Westerwälder Mundart. Das große Mengerskirchener Gotteshaus schien zu beben, als im Schlusslied die gesamte Kirchengemeinde das „Grußer Gott, daisch lowe mir“ erschallen ließ.
(Arnold Strieder)
siehe auch: Dialekt-Messe in Westerwald 2012 – „Stockbirnscher feiern Jubiläum“