Kath. Akademie, Frankfurt
Akademiegespräch
20. September 2001
Das Boot war „Voll“?!
Einwanderung trotz oder wegen Arbeitslosigkeit
19.45 Einwanderungskonzepte der Parteien, Verbände und Kirchen
Einführung in den Stand der Diskussion
Prof. Dr. Ernst Leuninger, Sozialethiker,
Pfarrer Herbert Leuninger, ehem. Sprecher von „Pro Asyl“
- (K)ein Einwanderungsland (Templates)
- Einwanderungskonzepte (Templates)
20.15 Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung
Prof. Dieter Weidemann, Präsident der Vereinigung der hessischen Arbeitgeberverbände
Manuel Campos, IG Metall-Vorstand
Gabriele Erpenbeck, Ausländerbeauftragte Niedersachsens und Vorsitzende des AK Zuwanderung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
Ulrich Walwei, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Moderation: Ulrike Holler, Hessischer Rundfunk
22.00 Ende der Veranstaltung
EINLADUNG
Kath. Akademie, Frankfurt
Akademiegespräch
im Dompfarrsaal, Domplatz 12, Frankfurt/M.
Einwanderung trotz oder wegen Arbeitslosigkeit
Programm für Donnerstag, 20. September 2001
19.30 Begrüßung
19.45 Einwanderungskonzepte der Parteien, Verbände und Kirchen
Einführung in den Stand der Diskussion
Prof. Dr. Ernst Leuninger, Sozialethiker, Pfarrer Herbert Leuninger, ehem. Sprecher von „Pro Asyl“
20.15 Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung
Prof. Dieter Weidemann, Präsident der Vereinigung der hessischen Arbeitgeberverbände
Manuel Campos, IG Metall-Vorstand
Gabriele Erpenbeck, Ausländerbeauftragte Niedersachsens und Vorsitzende des AK Zuwanderung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
Ulrich Walwei, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Moderation: Ulrike Holler, Hessischer Rundfunk
22.00 Ende der Veranstaltung
ANMELDUNG
Für unsere Veranstaltungsplanung erbitten wir Ihre Anmeldung bis Donnerstag, den 13. September 2001, an die Katholische Akademie Rabanus Maurus, Eschenheimer Anlage 21, 0318 Frankfurt, Telefon: 0 69/ 15 01-3 00, Telefax: 0 69/ 15 01-3 05, E-Mail: Info@karm.de.
Eine gesonderte Anmeldebestätigung erfolgt nicht.
Tagungsbeitrag
Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird kein Beitrag erhoben.
Unterstützerkreis
amnesty international (ai), Arbeiterwohlfahrt Hessen-Süd, Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hessen (DPWV), Diakonisches Werk in Hessen und Nassau, Diakonisches Werk in Kurhessen-Waldeck (DWKW), Diözesancaritasverband Mainz, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Hessischer Flüchtlingsrat (hfr), „Pro Asyl“
Wegweiser
PKW-Fahrer folgen bitte dem Parkleitsystem zur Tiefgarage „Dom/Römer“.
Öffentliche Verkehrsmittel: Mit der U4 und U5 Station „Römer“) oder mit den Straßenbahnlinien 11 und 12 (Halt „Domstraße“).
BERICHT
DER SONNTAG
Kirchenzeitung für das Bistum Limburg
vom 30. September 2001
Keine Rechtfertigung bei „Killerphrasen“
Frankfurt (tl) – Vor den Terroranschlägen in den USA am 11. September wurde viel über das Thema Einwanderung und Integration diskutiert. Darauf wies Bernhard Emunds hin. Und wenn seither auch sicherheitspolitische Fragen im Zentrum des Interesses stehen, so der Studienleiter der Katholischen Akademie Rabanus, werde gerade in den Großstädten das Thema Einwanderung und Integration von großer Bedeutung bleiben. Für die Katholische Akademie des Bistums Limburg Grund genug, dieses Thema zu einem Arbeitsschwerpunkt der nächsten Jahre zu machen. Eröffnet wurde die Veranstaltungsreihe mit einem Akademiegespräch im Saal der Frankfurter Domgemeinde.
Bernhard Zepf, für das Thema Einwanderung und Integration beim Limburger Caritasverband zuständig, verwies auf die besonderen Probleme, die sich gerade in Deutschland beim Umgang mit der Frage nach Einwanderung und Integration ergeben. „Es war immer Zeit und Gelegenheit zur politischen Instrumentalisierung von Fremden, und in Deutschland fällt auf, dass kein politisch Verantwortlicher in Rechtfertigungszwang kommt, wenn er Killerphrasen wie ,Das Boot ist voll‘ verwendet“, so Zepf. Vorhandene Ängste in der Bevölkerung wurden, so Zepf weiter, politisch ausgenutzt und so Übergriffe auf Migranten und Flüchtlinge förmlich herbei geredet. Dieses Jahr nun sei endlich die Diskussion in Gang gekommen, sei es durch den Bericht der Süßmuth-Kommission oder auch durch den Referentenentwurf für ein „Zuwanderungsgesetz“ aus dem Innenministerium.
Diese Ansätze stoßen bei nahezu allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen auf grundsätzlich positive Reaktionen, so der Sozialethiker Ernst Leuninger und der ehemalige Sprecher von „Pro Asyl“, Herbert Leuninger. Allerdings gehen den meisten die Vorschlage nicht weit genug. So sei kein dauerhaftes Bleiberecht vorgesehen, und auch im Bereich der Asylregelung bedürfe es Nachbesserungen. Diese Tendenz zeigte sich ebenfalls in der Diskussion zwischen Dieter Weidemann, Präsident der Vereinigung der hessischen Arbeitgeberverbände, Manuel Campos von der IG-Metall, Ulrich Walwei vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung und Gabriele Erpenbeck, Ausländerbeauftragte in Niedersachsen und für Zuwanderungsfragen beim ZdK zuständig. Dabei spielte vor allem die Frage der Einwanderung aus wirtschaftlichen Interessen eine Rolle, humanitäre Grunde wurden nur am Rande erwähnt, wobei Manuel Campos darauf hinwies, dass die Gewerkschaften nahezu als einzige eine Rückkehr zum Asylrecht von vor 1993 forderten.
Kath. Akademie Frankfurt
Zuwanderung und Arbeitslosigkeit
Prof. Ernst Leuninger (l.), Sozialethiker und Präses der
Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) im Bistum Limburg
FOTOS