AFRIKA FLÜCHTLINGE
Frankfurter Rundschau vom 4. Oktober 2005
Wieder Ansturm auf die EU-Grenze in Melilla
siehe: Europäische Union ohne Flüchtlinge – Gaddafi & Co als Lagerverwalter der EU?
Wieder Ansturm auf die EU-Grenze in Melilla
- Madrid – Trotz verstärkter Grenzbefestigungen ist es am Montag rund 300 von 700 afrikanischen Flüchtlingen gelungen, in die spanische Exklave Melilla und damit in die EU zu gelangen.
- Die Polizeiwache in Melilla war am Montagmorgen voller Flüchtlinge, die sich nach ihrer Flucht gestellt hatten.
Registrierung in Ceuta
Die meisten wurden mit Bussen in ein ohnehin schon überfülltes Flüchtlingslager gebracht.
Lager in Melilla
- Nach dem ersten Ansturm waren zusätzliche Soldaten stationiert worden. Hinter dem bereits bestehenden drei Meter hohen Hi-Tech-Zaun wurde eine zweite, doppelt so hohe und mit Stacheldraht bewehrte Sperre errichtet.
Doppelzaun in Ceuta
- Dennoch konnten die Flüchtlinge mit selbstgebastelten Leitern die Sperren überwinden.
Verletzte Flüchtlinge im Krankenhaus von Ceuta
EU-Kommission:
Einwanderung einheitlich regeln
- Seit Beginn dieses Jahres hatten mindestens 12.000 Menschen versucht, über Melilla auf das Gebiet der Europäischen Union zu gelangen.
- Die EU-Kommission forderte als Reaktion auf den Tod der Flüchtlinge eine Politik der legalen Einwanderung als Antwort auf die Flüchtlingsdramen. Wenn es einen „klaren rechtlichen Rahmen für die legale Zuwanderung gäbe“, würde dies die illegale Migration eindämmen, sagte eine Sprecherin.
- Außerdem müssten der Dialog mit dritten Ländern verstärkt und gezielte Entwicklungshilfe in den Herkunftsländern geleistet werden.
AFRIKA-FLÜCHTLINGE
Wieder Ansturm auf die EU-Grenze in Melilla Madrid
Trotz verstärkter Grenzbefestigungen ist es am Montag rund 300 von 700 afrikanischen Flüchtlingen gelungen, in die spanische Exklave Melilla und damit in die EU zu gelangen. Das Innenministerium in Madrid bestätigte den zweiten Massenansturm in das im Norden Marokkos liegende Gebiet. Die Polizeiwache in Melilla war am Montagmorgen voller Flüchtlinge, die sich nach ihrer Flucht ge stellt hatten. Die meisten wurden mit Bussen in ein ohnehin schon überfülltes Flüchtlingslager gebracht. Nach dem ersten Ansturm waren zusätzliche Soldaten stationiert worden. Hinter dem bereits bestehenden drei Meter hohen Hi-Tech-Zaun wurde eine zweite, doppelt so hohe und mit Stacheldraht bewehrte Sperre errichtet. Dennoch konnten die Flüchtlinge mit selbstgebastelten Leitern die Sperren überwinden. Vor den Kanarischen Inseln kamen möglicherweise 19 Afrikaner bei Versuchen ums Leben, mit kleinen Booten auf spanisches Gebiet zu gelangen. Ein mit 34 Flüchtlingen besetztes Boot war nach Presseberichten vom Sonntag vor der Insel Fuerteventura gekentert. Drei Insassen konnten nur noch tot geborgen werden, 14 wurden vermisst. Zuvor waren bei Gran Canaria zwei weitere Afrikaner bei zwei ähnlichen Bootsunglücken umgekommen. ap/dpa
EU-Kommission: Einwanderung einheitlich regeln
Seit Beginn dieses Jahres hatten mindestens 12.000 Menschen versucht, über Melilla auf das Gebiet der Europäischen Union zu gelangen. Die EU-Kommission forderte als Reaktion auf den Tod der Flüchtlinge eine Politik der legalen Einwanderung als Antwort auf die Flüchtlingsdramen. Wenn es einen „klaren rechtlichen Rahmen für die legale Zuwanderung gäbe“, würde dies die illegale Migration eindämmen, sagte eine Sprecherin. Außerdem müssten der Dialog mit dritten Ländern verstärkt und gezielte Entwicklungshilfe in den Herkunftsländern geleistet werden.
„Wir sind arm, weil Ihr reich seid!“