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HERBERT LEUNINGER ::: ARCHIV PRO ASYL PRESSEERKLÄRUNG 1993 :::
3.1.1993

Infrarot-Elektronik an der Grenze
MILITARISIERUNG AN DER OSTGRENZE
Feindbild „Flüchtling“ befürchtet


Vor einer Militarisierung an der Ostgrenze warnt die Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge „Pro Asyl“. Nach der Ankündigung von Bundesinnenminister Rudolf Seiters, die Bundeswehr zum Abfangen von Flüchtlingen einzusetzen, drohe nun auch die Verwendung militärischer „Wärmebildtechnik“ an der deutschen Ostgrenze. Entsprechende Geräte seien für den Kriegsfall entwickelt worden, um die Hitzeentwicklung bei Panzern, Truppenansammlungen und mobilen Raketenstellungen militärisch zu nutzen. So könnten mit Hilfe solcher Sichtgeräte auch nachts feindliche Ziele sicher ausgemacht werden.

„Wer flüchtende Menschen ins Visier von Infrarot-Geräten nimmt, schafft ein neues Feindbild“, erklärte „Pro Asyl“-Sprecher Herbert Leuninger. „Es läßt sich am Anfang des Jahres 1993 kein größerer Gegensatz denken als den zwischen millionenfachem Kerzenschein zum Schutz der Fremden und einer Wärmebildüberwachung von Flüchtlingen an Oder und Neiße“.

Statt „elektronische Fluchtabwehrkanonen“ zu installieren, erwartet „Pro Asyl“ von der Bundesregierung, daß sie bei künftigen Wirtschafts- und Handelsverträgen mit Osteuropa den unbedingten Schutz von Minderheiten einfordert.


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