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HERBERT LEUNINGER ::: ARCHIV DIVERSES 2003 :::

3. Friedensdemonstration in Limburg
Kundgebung auf dem Europaplatz
15. März 2003

Rede: Ernst Leuninger – Fotos: Herbert Leuninger

TONDOKUMENT „Es gab noch nie einen guten Krieg“


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BERICHT

NASSAUISCHE NEUE PRESSE
vom 17. März 2003

Die dritte Friedensdemonstration in Limburg
Kundgebung auf dem Europa-Platz

„Der Krieg trifft wahllos alle“

Limburg. –  Es war die dritte Kundgebung für den Frieden und gegen einen Krieg im Irak. Nach Angaben der Veranstalter war es die bisher größte Kundgebung und das deutlichste Zeichen gegen den drohenden Krieg. „Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende. „Du sollst nicht töten“ stand auf den Transparenten. Darunter hatten sich Frauen und Männer, Alte und Junge vieler verschiedener Nationen und unterschiedlichen Glaubens versammelt. Sie alle vereinigten ihre Stimmen zu einer Stimme gegen den drohenden Krieg.

„Wir brauchen keinen Präventivkrieg, sondern Kriegsprävention“, mit diesen Worten zitierte Dr. Ernst Leuninger, Beauftragter des Bistums für den Wiederaufbau in Bosnien und dem Kosovo, den Limburger Bischof Franz Kamphaus. Ein Präventivkrieg, so Leuninger auf der Kundgebung, verursache unendlich viel menschliches Leid und zerstöre die im letzten Jahrhundert mühsam aufgebaute Weltfriedensordnung. Wer Terror bekämpfen wolle, der müsse die Terroristen in ihrer weltweit agierenden Bandenkriminalität bekämpfen und nicht Krieg führen, der wahllos alle treffe, machte der Kirchenmann deutlich.

„Ich lasse mir keinen Amerikahass einreden, viel zu dankbar bin ich noch für die Befreiung 1945“, machte Leuninger auf dem Europaplatz deutlich. Deshalb gehe es auch gar nicht gegen die USA, sondern gegen die von der Bush-Regierung eingeschlagene Politik. Für den amerikanischen Präsidenten und seine Anhänger gehe es um einen religiös motivierten Krieg gegen den Irak, den Kampf gegen das Reich des Bösen. Doch dieser Kampf, so Leuninger, ist eine Sache von Gott selbst und werde keiner menschlichen Regierung übertragen. In der Irakfrage höre er daher lieber auf den Papst, der zum Frieden aufrufe. Der Krieg wäre ein Verbrechen gegen den Frieden, dies wollen wir nicht, machte Leuninger deutlich.

Und zum Zeichen dafür ließ Organisator Dario Tripoli eine Taube aufsteigen, die den Namen „Pax“ (Frieden) trägt.

Die Kundgebung unter dem Motto „Es ist 5 vor 12“ war von dem „Offenen Bündnis gegen den Krieg“ organisiert worden. Zur Teilnahme aufgerufen hatten auch der SPD-Unterbezirk Limburg-Weilburg, Bündnis 90/Die Grünen sowie der regionale DGB-Bezirk. „Mit so vielen Teilnehmern hatten wir nicht gerechnet“, zeigten sich Martina Hartmann-Menz und Dario Tripoli vom Organisationsteam überrascht von der Resonanz.

„Wir demonstrieren nicht gegen die USA“, sagte Martina Hartmann-Menz, die die Grünen im Kreistag vertritt, während der Kundgebung. Doch erlaube sie sich, mit aller Deutlichkeit die Politik des Präsidenten George W. Bush anzuprangern, der mit seinem besinnungslosen und mit den Grundsätzen der Ethik unvereinbaren Kriegskurs die ganze Welt in größte Gefahr zu bringen drohe. Wir wollen keine sinnlosen Opfer, durch Krieg kann niemals Frieden entstehen, sagte Martina Hartmann-Menz. Die Tatsache, dass das Regime Saddam Husseins weder demokratisch ist noch die Menschenrechte achte, dürfe in der eigenen Hilflosigkeit nicht zu falschen Schlüssen führen. Barbara Sylla-Belok von den Limburger Grünen plädierte für eine politische Lösung. Bomben auf den Irak sind nach ihrer Einschätzung keine Antwort auf einen Konflikt, der schon lange am Schwelen sei.

Die Kundgebung, deren Zug vom Bahnhofsvorplatz durch Innen- und Altstadt zum Europaplatz führte, verlief friedlich. Am Abend gab es dann in der Jugendfreizeitstätte am Bahnhof noch ein Benefizkonzert. Drei Gruppen, „Buschmanns Rache“ aus dem Kalkwerk, „Parallel Universe“ aus Gießen und „Tiger B. Smith“, traten hier unentgeltlich auf, auch die Technik wurde kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Team der Jugendfreizeitstätte mit Hans Altenhofen und Nicole Hammrich sorgten für die Bewirtung und natürlich wurden auch Buttons mit dem Friedenssymbol der Taube verteilt. „Unser Bündnis wächst“, sagte Dario Tripoli und verwies auf Friedensaktionen in Bad Camberg und Montabaur. Nach seinen Angaben ist entsprechend dem Leipziger Vorbild eine regelmäßige Montagsaktion in Planung. (jl)


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