Roma – Ausweisungen
Hirnblockaden der Politik
„Es ist ein erschreckendes Zeichen für die Hirnblockade der Politik, wenn Roma gerade am Gedenktag der Reichspogromnacht mit spektakulären Aktionen gegen ihre Ausweisung demonstrieren müssen“, sagte Herbert Leuninger, Sprecher von „Pro Asyl“ zu der Blockade der Autobahn Karlsruhe-Basel am Grenzübergang zur Schweiz durch Roma.
„Was nützen alle Gedenkstunden gegen Hitlers Unrechtsstaat“, wenn nicht mehr ausgeschlossen werden kann, daß die in ihren Herkunftsländern unterdrückten und verachteten Roma zwangsweise nach Jugoslawien und Rumänien deportiert werden sollen?, fragt Herbert Leuninger, der selbst im Frühjahr am Bettelmarsch der Roma in Düsseldorf teilgenommen hatte, bei dem über 1000 Roma ein Bleiberecht gefordert hatten.
„Pro Asyl“ unterstützt die Forderungen der Roma, als Staatenlose anerkannt zu werden, einen entsprechenden Ausweis als Staatenlose und ein Niederlassungsrecht in allen europäischen Staaten zu erhalten.
„Der Vertreibungsdruck und die pogromartige Stimmung gegenüber dieser Minderheit müssen endlich einer Bereitschaft weichen, auch in diesem Falle die geschichtliche Verantwortung dafür zu übernehmen, daß Hunderttausende Sinti und Roma durch Hitler ums Leben gebracht wurden“, so Herbert Leuninger.