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HERBERT LEUNINGER ::: ARCHIV PRO ASYL PRESSEERKLÄRUNG 1991 :::
13.8.1991

Statistik 1989/90
Nur jeder 7. Zuzug ein Asylbewerber
Flüchtlinge nicht Schuld am Wohnungsmangel


„Nur jeder 7. Zuzug in die alten Bundesländer war in den letzten beiden Jahren ein Asylbewerber“, darauf machte Herbert Leuninger, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Pro Asyl“ aufmerksam. Während nach amtlichen Unterlagen 1989 und 1990 insgesamt fast 1,5 Mio. Aussiedler aus Osteuropa, Übersiedler aus der ehemaligen DDR und später Menschen aus den neuen Bundesländern nach Westdeutschland gekommen seien, habe sich die Zahl der Flüchtlinge nur um 250.000 erhöht. In diesem Zeitraum seien zwar über 300.000 neue Asylbewerber registriert worden, gleichzeitig aber hätten wenigstens 50.000 abgelehnte Asylbewerber freiwillig oder gezwungen die Bundesrepublik verlassen. Daher gebe es auch nicht das von allen Seiten beschworene Abschiebedefizit, so Leuninger.

Das wirklich dramatische Defizit, das von den Politikern den Wählern tunlichst verheimlicht werde, sei der zusammengebrochene und völlig überteuerte Wohnungsmarkt. So fehlten wenigstens 2,5 Mio. Wohnungen für alle Bevölkerungskreise, wobei Flüchtlinge im Unterschied zu Aus- und Übersiedlern nicht nur übergangsweise, sondern langjährig in Wohnheimen, leerstehenden Kasernen und heruntergekommenen Pensionen oder Hotels untergebracht würden. „Sie sind keine wirklichen Konkurrenten auf dem normalen Wohnungsmarkt“, sagte Leuninger.

„Wenn Bundesinnenminister Schäuble die wahre politische Handlungsfähigkeit zurückgewinnen will, soll er nicht das Grundgesetz ändern, sondern für einen verstärkten Wohnungsbau sorgen“, forderte „Pro Asyl“-Sprecher Herbert Leuninger.


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