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HERBERT LEUNINGER ::: ARCHIV PRO ASYL PRESSEERKLÄRUNG 1989 :::
2.7.1989

AKTION GEGEN SPRACHHETZE:
„Flüchtling“ statt „Asylant“


Flüchtlinge von jetzt an als „Flüchtlinge“ und nicht mehr als „Asylanten“ zu bezeichnen, fordert die Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge „Pro Asyl“ die BürgerInnen, PolitikerInnen und Medien auf. Damit unterstützt „Pro Asyl“ die Aufrufe der Deutschen Postgewerkschaft und die Aktionen der Briefträger gegen rechtsextreme Postwurfsendungen.

Der in die Alltagssprache eingesickerte Begriff „Asylant“ sei vor mehr als zehn Jahren in die Medien lanciert worden, um Flüchtlinge zu Nicht-Flüchtlingen zu machen. „Asylant“ stehe in seiner abwertenden Verwendung heute für „Scheinasylant“ und „Schmarotzer“. Sprachlich gehöre der Begriff in die Reihe von „Ignorant“, „Simulant“ und „Spekulant“.

Eine bewußte und ausschließliche Verwendung des Begriffs „Flüchtling“ für alle Menschen, die aus Diktaturen, Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten in die Bundesrepublik fliehen, wäre ein wirksamer Akt der Sprachkultur gegen radikale Sprachhetze, so „Pro Asyl“-Sprecher Herbert Leuninger. Damit könne ein Begriff, der in das Wörterbuch des Unmenschen gehöre, aus der Umgangssprache wieder ausgemerzt werden.


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