21. November 1991
Schreiben an Main-Taunus-Kreis
Einsatz eines Wachdienstes
Arbeitskreis Hofheimer Friedenstage
Pax Christi Hofheim – Solidaritätskreis Asyl
Unterstützerkreis der Flüchtlinge in Hofheim
Hofheim a.Ts., 21.11.1991
c/o Willi Prößer
Wingertstr. 2c
6238 Hofheim a. Ts.
Tel. 06192/1668
Hessisches Ministerium für Jugend, Familie und Gesundheit
Dostojewskistraße 4
6200 Wiesbaden
Sehr geehrter Herr Mehler,
wie angekündigt haben wir heute Abend die Situation nach dem Anschlag auf das Wohnheim in der Ahornstraße 1 erörtert.
Ihr Telefax an das Hessische Ministerium für Jugend, Familie und Gesundheit ist uns bekannt.
Ihre Bemühungen, auch um eine Sicherung der Türen und Fenster, erkennen wir an. Wir befürchten allerdings, dass die Organisation eines Wachdienstes wegen der noch ungeklärten Finanzierung sich verzögern wird. Weil Gefahr in Verzug ist, muss u.E. jedoch sofort gehandelt werden. Deshalb haben wir uns entschlossen, umgehend einen Wachdienst zu beauftragen. Wir erwarten die Übernahme der Kosten. Notfalls treten wir für die Kosten des kommenden Wochenendes in Vorlage.
Wir erinnern an die Äußerungen von Herrn Landrat Riebel, wonach keinem Flüchtling ein Haar gekrümmt werden würde.
Mit freundlichen Grüßen
(Willi Prößer)
(Bernd Frommelt)
(Gerhard Kern)