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HERBERT LEUNINGER ::: ARCHIV PRO ASYL PRESSEERKLÄRUNG 1988 :::
4.11.1988

NICHTS AUS DER GESCHICHTE GELERNT


Offensichtlich spurlos ginge das Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November an dem bayerischen Innenminister vorbei. So beurteilt der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge „Pro Asyl“, Herbert Leuninger, die Warnung Stoibers vor einer „durchmischten und durchrassten Gesellschaft“. „Dieser vornehmlich gegen Flüchtlinge aus der Dritten Welt gerichtete Sprachgebrauch ist eindeutig rassistisch und stammt aus dem Wörterbuch des Unmenschen“.

Außerdem erinnerte Leuninger Stoiber an die neuesten Ergebnisse der Geschichtsforschung. Danach seien die Bayern urplötzlich im sechsten Jahrhundert als „Findelkinder der Völkerwanderung“ in die Geschichte eingetreten. Sie stammten von Alemannen, Langobarden, Ostgoten, Thüringern und Romanen ab. Wenn sie eines von ihren Vorfahren geerbt hätten, dann die Gabe der Stammesmischung.

Die Forderung Stoibers nach Abschaffung des individuellen Asylrechts stelle eine der großen Errungenschaften der Bundesrepublik nach Zerschlagung der Hitlerdiktatur zur freien Verfügung der Politik. „Dies zeigt ebenfalls die Geschichtsvergessenheit Stoibers“, so der Sprecher von „Pro Asyl“.


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