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Frankfurter Rundschau
14. August 1998

Unfallopfer sollen bleiben dürfen

Aufruf von „Pro Asyl“ nach Busunglück von Weißenborn

Von Bernhard Honnigfort


DRESDEN, 13. August. Die Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge „Pro Asyl“ hat an Sachsens Innenminister Klaus Hardraht (CDU) appelliert, den Unfallopfern des Busunglücks von Weißenborn ein vorübergehendes Bleiberecht zu gewähren. Außerdem solle sich Hardraht dafür einsetzen, die Verletzten aus humanitären Gründen überhaupt nicht abzuschieben, forderte „Pro Asyl“-Sprecher Heiko Kauffmann am Donnerstag. „Daß selbst bei den schwer verletzten und frisch operierten Opfern des Busunfalls Abschiebeverfügungen auf dem Nachttisch liegen, darf nicht zum Sinnbild für die politische Kultur dieses Landes und zum Umgang mit Menschen werden, die nur mit knapper Not Kriegswirren und existentiellen Gefahren entkommen sind.“

Am 30. Juli war ein mit 27 Flüchtlingen aus Kosovo besetzter Kleinbus nach einer Verfolgungsfahrt durch den Bundesgrenzschutz in Weißenborn im Erzgebirge schwer verunglückt. Sieben Flüchtlinge starben bei dem Unfall. Von den Überlebenden werden noch 16 in sächsischen Krankenhäusern behandelt. Drei Flüchtlinge wurden nach Tschechien abgeschoben, einer befindet sich nach Angaben des Bundesgrenzschutzamtes Chemnitz in Sicherheitsgewahrsam. Die beiden angeblichen Schleuser sind in Haft.

Das sächsische Innenministerium teilte am Donnerstag mit, das Bundesministerium sei für die Flüchtlinge zuständig.


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