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TAG DES FLÜCHTLINGS 1988

Tag des Flüchtlings im Kino

Filmwoche zum Thema Asyl

Werner Zöller,
Arbeiterwohlfahrt Karlsruhe

In Vorbereitung eines Tags des Flüchtlings entstand die Idee, in Kooperation mit anderen eine Filmwoche durchzuführen. Gerade für die angespannte Situation der ausländischen Flüchtlinge in Karlsruhe, die maßgeblich geprägt ist durch die Präsenz der Zentralen Anlaufstelle für ausländische Flüchtlinge (ZAST) -mit den Protesten und Vorurteilen, die Großlager dieser Art provozieren -, wollten wir eine alternative Form finden, das Thema Flüchtlinge und Asyl in der Bevölkerung zu diskutieren.

Partner bei diesem Projekt waren das „Kommunale Kino“, der DGB sowie der Kreis- und Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt. Darüber hinaus wurde vom Sozialdezernenten der Stadt Karlsruhe eine Restkostendeckung für das Projekt übernommen. Insbesondere die Kollegen vom „Kommunalen Kino“, filmerfahren, waren begeistert von der Idee. Ihre Erfahrung trug dazu bei, daß eine Reihe von Filmen, die die Asylproblematik in ihren vielfältigen Facetten Verfolgung, Unterentwicklung und Schwierigkeiten des Zusammenlebens zwischen Ausländern und Deutschen aufzeigten, zusammengestellt wurden. Es zeigte sich, daß gerade beim Thema „Asyl“ die Filmauswahl schwer war, da es nur wenige kritische und aktuelle Filme in der BRD gibt. Entweder, so war unser Eindruck, setzen sich die Filmemacher mit der Thematik ausländische Arbeitnehmer auseinander oder es handelt sich um Aufarbeitung des Themas „Exil für Deutsche im Ausland während des Dritten Reichs“. Nicht zuletzt ist die Beschaffung solcher Filme und ihre Verfügbarkeit ein Problem. Deshalb ist eine frühzeitige Planung solcher Aktionen ratsam.

Da wir nicht nur die üblichen Besucher alternativer Kinos ansprechen wollten und Fernseh- wie Actionfilme eine ernstzunehmende Konkurrenz für solche Projekte darstellen, planten wir neben den Abendveranstaltungen noch Nachmittagsveranstaltungen, um gerade Schülern oder besser Schulklassen die Teilnahme zu ermöglichen. Des weiteren wurde im Foyer jedes Kinos eine Bücherausstellung zum Thema Asyl und Flüchtlinge in der Bundesrepublik aufgebaut; Mitarbeiter der Beratungsstellen standen Rede und Antwort. Darüber hinaus wurde die Filmwoche begleitet durch eine Eröffnungsveranstaltung und eine Podiumsdiskussion im Kino. Zur Vorbereitung wurden mehrere hundert Plakate in der Stadt geklebt und in Umlauf gebracht. Täglich wurden neue Pressemeldungen zu den Filmen und damit zur Ausländer- und Asylproblematik veröffentlicht.

Bei der Reflexion der Filmwoche waren alle Akteure der Ansicht, daß sie 1988 wieder in ähnlicher Form durchgeführt werden sollte. Anstelle der Nachmittagsveranstaltungen, die für Schüler gedacht waren, aber kaum besucht wurden, können wir allerdings nur empfehlen, direkt Vormittagsveranstaltungen durchzuführen und in Absprache mit Schülern und Lehrern den Besuch dieser Veranstaltungen zu planen.


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