TAG DES FLÜCHTLINGS 1987
Sprühaktion gegen Ausländerfeindlichkeit
INHALT
- Aufruf des Vertreters des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen zum Tag des Flüchtlings 1987
- Aufruf: Pro Asyl
- Abschied von einem Grundrecht
- Christen und Asyl
- „Möchten Sie das Los eines Flüchtlings…?“
- Hilfe und Schutz für Flüchtlinge in Berlin
- Sprühaktion gegen Ausländerfeindlichkeit
- Flüchtlinge suchten Gespräch mit Bürgern
- Mit Plakatwänden Gegenöffentlichkeit schaffen
- Stellungnahmen zur Asyldiskussion
Jülich. ‑ Eine Sprühaktion am Freitagnachmittag am Schwanenteich bildete den Auftakt zur Woche ausländischer Mitbürger, die Ende September bis Anfang Oktober stattfindet. Amnesty International, Pax Christi, Terre des Hommes und der Arbeitskreis für Asylbewerber aus Jülich hatten die Initiative ergriffen und die erste Plakatwand in der Bahnhofstraße am Schwanenteich angemietet.
Der bekannte „Sprüh‑Künstler“ Manfred Spieß aus Düsseldorf entwarf die Aufschrift. Überschrift: Humanität 86. Text: „Das Asylrecht entstand, als wir arm waren. Jetzt soll es weg, damit wir reich bleiben. Volksempfinden?“ Der katholische Pfarrer, Christian Ahlbach, der evangelische Pfarrer, Dr. Thomas Kreßner, und Kaplan Wolf-Dieter Telorac hatten sich spontan zum Mitmachen bereiterklärt. Und Kaplan Telorac war es auch, der den Spruch an die Wand sprühte (Foto). Er soll die Leute aufmerksam machen und einen Denkanstoß geben.
Zwei weitere Sprühaktionen dieser Form sollen folgen. Und am 3. Oktober wird von 15 bis 18.30 Uhr auf dem Schloßplatz ein Informationsstand eingerichtet, an dem jeder Passant und Interessent die Möglichkeit hat, mit den Vertretern der einzelnen Gruppen über die immer größer werdenden Probleme der zunehmenden Ausländerfeindlichkeit zu diskutieren.
aus: Jülicher Nachrichten 22.9.1986
