Schiffskatastrophe vor Malta – Situation der
überlebenden Flüchtlinge in Griechenland:
Nur 7 Personen können bisher Asylantrag stellen
Nur 7 der 110 Überlebenden der Schiffskatastrophe vom 25. Dezember 1996 vor Malta, bei der 290 Flüchtlinge aus Sri Lanka, Pakistan und Indien auf hoher See ertrunken waren, sollen nach Angaben griechischer Regierungsstellen nun doch nach Athen gebracht werden und dort Gelegenheit erhalten, einen Asylantrag zu stellen. Die 7 hatten sich aus griechischer Haft an einen deutschen Rechtsanwalt in München gewandt, der einen griechischen Kollegen in Athen eingeschaltet und weitere Nachforschungen durch PRO ASYL veranlaßt hatte. Inzwischen sollen die griechischen Behörden in Kooperation mit den Botschaftsvertretern der Herkunftsstaaten der Flüchtlinge bereits Paßersatzdokumente beschafft und die Abschiebung in die Herkunftsländer geplant haben.
PRO ASYL setzt sich nach wie vor bei griechischen Ministerien dafür ein, daß prinzipiell alle Schiffbrüchigen Zugang zu einem regulären Asylprüfungsverfahren in Griechenland erhalten und das Hohe Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) die Gelegenheit erhält, alle Opfer der Schiffskatastrophe zu befragen.