Internationaler Frauentag am 8. März
PRO ASYL: Konkreter Schutz für Flüchtlingsfrauen statt wohlfeiler Rhetorik
„Frauen als Flüchtlinge sind immer doppelter Verfolgung ausgesetzt: Sie sind wie ihre Männer durch schwere Menschenrechtsverletzungen bedroht; aber zusätzlich sind sie in vielen Teilen der Welt Opfer willkürlicher Akte sexueller Gewalt oder politisch motivierter Vergewaltigung.“ Darauf weist anläßlich des Internationalen Frauentages der Sprecher von PRO ASYL, Heiko Kauffmann, hin. Er fordert die Bundesregierung auf, nicht länger die Augen vor der Wirklichkeit des Flüchtlingselends und der Barbarei von Vergewaltigungen zur Verfolgung von Kriegszielen – wie im ehemaligen Jugoslawien – zu verschließen.
„Die frauenspezifischen Formen der Verfolgung beschränken sich nicht auf das Herkunftsland. Frauen sind der Gefahr sexueller Gewalt, der Vergewaltigung und der gezielten Diskriminierung vor und während der Flucht ausgesetzt. Dennoch werden diese verabscheuungswürdigen Verbrechen und Verfolgungstatbestände im deutschen Asylverfahren kaum berücksichtigt und gelten nicht als politische Verfolgung, die zur Asylanerkennung führt“, so Heiko Kauffmann.
„Frauen, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe, aufgrund ihrer Arbeit und ihrer politischen Aktivitäten Opfer sexueller Gewalt wurden oder gefährdet sind, haben Anspruch auf internationalen Schutz und müssen eine Anerkennung als Flüchtlinge erhalten“, erklärt Kauffmann.
Die Bundesregierung könne anläßlich des derzeit in Kopenhagen tagenden UNSozialgipfels ein wichtiges Zeichen setzen. Heiko Kauffmann bittet die Parlamentarierinnen des Deutschen Bundestages, die in der Kopenhagener Deklaration genannte Verpflichtung, „den vollen Respekt vor der Würde der Frauen zu fördern“, in einer überparteilichen Initiative dahingehend zu konkretisieren, daß geschlechtsspezifische Verfolgung endlich als Asylgrund in Deutschland anerkannt wird.