FIüchtlingspolitik
Pro Asyl plant Briefaktion für jugendliche Kurdin
Frankfurter Rundschau
md FRANKFURT A. M., 5. März. Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl will einen neuen Versuch unternehmen, die im Juli1997 abgeschobene Kurdin Neshe Özmen nach Deutschland zurückzuholen. „Wir werden mit vielen anderen Organisationen eine Briefaktion starten“, sagte Pro Asyl-Sprecher Heiko Kauffmann am Donnerstag der FR. Sie werde der „Prüfstein für das Verhalten von Parteien gegenüber Kindern, die hier zu Hause sind.“ Die heute l7jährige Neshe war nach mehreren Gerichtsurteilen in die Türkei abgeschoben worden, obwohl der Großteil ihrer Familie nach Kaufmanns Angaben vom türkischen Militär getötet worden war. Nachdem der Protest in Neshes Heimatstadt Heidelberg nicht abebbte, verständigte sich Baden-Württembergs Landtag im Januar auf einen Kompromiß: Danach soll das Einreiseverbot für Neshe aufgehoben werden – freilich dürfte sie dann nur für maximal drei Monate als Touristin nach Deutschland kommen.