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02.03.1998

Eskalation in Kosova
Abschiebestopp für Kosova-Albaner gefordert

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Musterbrief an den Bundesminister des Innern

Nach den Medienberichten vom vergangenen Wochenende über die Eskalation der Situation in Kosova, nach denen eine bislang noch nicht genau bekannte Zahl von Menschen bewaffneten Auseinandersetzungen zum Opfer gefallen sei, fordert die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge PRO ASYL heute Bundesinnenminister Kanther in einem Brief (als Musterbrief verwendbar) auf, einen Abschiebestopp für Kosova-Albaner anzuordnen.

Gemeinsam mit anderen Nichtregierungsorganisationen hatte PRO ASYL erst vor kurzem auf die Gefahr eines offenen Krieges in der Region hingewiesen. PRO ASYL hatte Hinweise erhalten, daß Abschiebungen von Kosova-Albanern trotz der aktuell zugespitzten Situation weiter durchgeführt werden. So auch am heutigen Tage über Belgrad. PRO ASYL befürchtet nun, daß die verstärkte Militärpräsenz und die zunehmende anti-albanische Stimmung in der Bundesrepublik Jugoslawien zu einer noch größeren Gefährdung der Rückkehrer führen werde.

Der Sprecher von PRO ASYL, Heiko Kauffmann, weist auf viele der von Nicht-regierungsorganisationen dokumentierten Fälle hin, in denen jugoslawischen Behörden und Sicherheitskräften Mißhandlungen gegen Rückkehrerinnen und Rückkehrer vorgeworfen werden. Auch nach der letzten Sitzung der Expertenkommission zum Rücknahmeabkommen müßten diese als nicht geklärt gelten.

PRO ASYL fordert die Innenminister der Länder ebenfalls auf, einen Abschiebestopp für Kosova-Albaner zu erlassen.


(als Musterbrief mit entsprechenden Veränderungen und Aktualisierungen verwendbar)

An den
Bundesminister des Innern
Herrn Dr. Manfred Kanther
Postfach 17 02 90

53108 Bonn

per Fax 0228/681-4665

Frankfurt, den 2. März 1998

Situation in Kosova

Sehr geehrter Herr Kanther,

die Medien haben (am Wochenende) ausführlich über die Eskalation der Situation in Kosova und die bewaffneten Auseinandersetzungen berichtet, denen eine bislang noch nicht genau bekannte Zahl von Menschen zum Opfer gefallen ist. Gemeinsam mit anderen Nichtregierungsorganisationen hatte PRO ASYL erst vor kurzem auf die Gefahr eines offenen Krieges in der Region hingewiesen.

Am (heutigen) Montag erhielten wir Hinweise, daß Abschiebungen von Kosova-Albanern trotz der aktuell zugespitzten Situation weiter durchgeführt werden. So wurden nach unseren Informationen (heute früh )mehrere Kosova-Albaner zum Flughafen Frankfurt gebracht. Von dort sollen sie (gegen 15.00 Uhr )nach Belgrad geflogen werden. Verwandte(, die sich in Telefongesprächen über die Lage in Kosova informiert haben,) befürchten nun, daß die verstärkte Militärpräsenz und die zunehmende anti-albanische Stimmung in der Bundesrepublik Jugoslawien zu einer noch größeren Gefährdung der Rückkehrer führen werden.

Wir halten diese Befürchtungen für realistisch, zumal aus unserer Sicht viele der von Nichtregierungsorganisationen dokumentierten Fälle, in denen jugoslawischen Behörden und Sicherheitskräften Mißhandlungen gegen Rückkehrerinnen und Rückkehrer vorgeworfen werden, auch nach der letzten Sitzung der Expertenkommission zum Rücknahmeabkommen als nicht geklärt gelten müssen.

Wir bitten Sie dringend, einen Abschiebestopp für Kosova-Albaner anzuordnen.

Mit freundlichen Grüßen

Heiko Kauffmann Sprecher von PRO ASYL


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