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TAG DES FLÜCHTLINGS 1988

Der Kunst Asyl geben

Flüchtlinge melden sich zu Wort
mit Gedichten, Bildern und Skulpturen

Peter Bäumel

„Eine ganz große Idee, die weiter geführt werden sollte“, betonte Sozialbürgermeister Lamparter bei der Eröffnung der Ausstellung zum Tag des Flüchtlings in Sindelfingen.

Nachdem im vergangenen Jahr im Rahmen der Woche der ausländischen Mitbürger die Länder vorgestellt wurden, aus denen die meisten der 240 in Sindelfingen lebenden Flüchtlinge kommen, hatte Morus, Maler in Dätzingen und Praktikant der Arbeitsgemeinschaft für Ausländerfragen, eine ganz neue Idee, auf die Lage der Flüchtlinge hinzuweisen. Sie könnten doch ihre Gefühle und Gedanken mit Hilfe der Kunst ausdrücken. Durch Zeichnungen, Malereien, Skulpturen lassen sich die Lebensbedingungen viel plastischer darstellen als nur durch Worte.

Mit Unterstützung der Volkshochschule und der Stadt Sindelfingen begleitete Morus mehrere Monate eine Gruppe von acht Flüchtlingen.

„Es soll eine Plattform sein, ich habe keinen Malunterricht gegeben, ich wollte die Flüchtlinge nur dazu anregen, selbst zu Pinsel und Leinwand zu greifen“ betonte er. Gefertigt wurden die Ausstellungstücke in Unterkünften der Asylbewerber in der Schwertstraße. Morus verweist auf einen weiteren wichtigen Aspekt der Arbeit, denn sie habe den Flüchtlingen geholfen, Abgrenzungen und Vorurteile gegenüber ihren Leidensgenossen abzubauen, zu lernen, daß sie alle, gleich welcher Nationalität, Opfer sind und hier zusammenhalten sollen.

Im Anschluß an die Eröffnung der Ausstellung „Tag des Flüchtlings“ trugen die Tamilen Gedichte und eine kleine Komödie vor, Iraner stellten die Wirren des Krieges in Form eines Sketches dar, spielten auf Gitarren und Mandoline, ein Libanese trug eigene Gedichte vor.

Eine Gruppe von Flüchtlingen hat sich zu Wort gemeldet in Bildern – Skulpturen Gedichten – Musik-, und sie wurde gehört. Drei Wochen war die Ausstellung in den Räumen der Volkshochschule zu sehen, sie fand großen Anklang in Sindelfingen.


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