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TAG DES FLÜCHTLINGS 1991

Arbeitskreis Flüchtlinge in Sachsen gegründet

Einen Arbeitskreis Flüchtlinge in Sachsen haben am vergangenen Samstag 40 Vertreter von Ausländerinitiativen, Parteien, kirchlichen Einrichtungen und Ausländerbeauftragte sächsischer Städte im Dresdner Rathaus gegründet.

Marita Schieferdecker-Adolph, Mitglied des vorläufigen Sprecherrates und Ausländerbeauftragte der Stadt Dresden, sieht die Hauptaufgabe des Arbeitskreises vor allem in der Beratung von Flüchtlingen durch kompetente Fachleute. Der Verband will dem Aufbau örtlicher Flüchtlingsinitiativen neue Impulse verleihen und die Öffentlichkeit über die Ursachen von Flüchtlingsbewegungen in der Gegenwart und die komplizierte Situation von Flüchtlingen informieren. Die Notwendigkeit eines solchen Flüchtlingsrates begründete Marita Schieferdecker-Adolph mit den jüngsten Verletzungen des „Flüchtlingsartikels“ 16 des Grundgesetzes an der östlichen EG-Grenze, wo zunehmend Abschiebungen von Asylbewerbern beobachtet werden. Ein diesbezügliches Schreiben vom 11. Januar an den sächsischen Innenminister Rudolf Krause allerdings blieb bislang ohne Reaktion.

Sachsen erhält monatlich bis zu 1300 Asylbewerber zugewiesen. Ihnen wird der Arbeitskreis in Zukunft auch Rechtsbeistand anbieten können. Zu diesem Zweck ist im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme seitens des Flüchtlingsrates die Einstellung eines Juristen geplant. Für die Verbandsarbeit selbst hofft die Dresdner Ausländerbeauftragte auf eine Anschubfinanzierung vom Bund, die allerdings muß erst noch beantragt werden. Der Arbeitskreis Flüchtlinge in Sachsen, eng verbunden mit der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft PRO ASYL, ging aus einer Gründungsinitiative hervor, die sich im Dezember 1990 in Dresden gebildet hatte.

Thomas Hanitzsch, Union, Dresden, 05.02.1991

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