TAG DES FLÜCHTLINGS 1991
Arbeitskreis Flüchtlinge in Sachsen gegründet
INHALT
ZUR DISKUSSION GESTELLT
- Um die Menschenrechte der Amseln ist es schlecht bestellt – zur Flüchtlingskonzeption der Bundesregierung
- Resignation ist keine Alternative: Zu den Ursachen des internationalen Flüchtlingsproblems
- Die Erweiterung des Flüchtlingsbegriffs
- Kinderrechte im Schatten des Krieges
- Die psychischen Folgen von Sammellagern
- Harmonisierungsmaßnahmen von Asylpolitik und Asylrecht innerhalb EG-Europas
- Flüchtlinge in Europa
BEISPIELE UND ANREGUNGEN
- Bausteine für einen Gottesdienst
- Unterbringung von Flüchtlingen durch kirchliche Wohnprojekte
- Aufruf zum Gutscheinumtausch in Recklinghausen
- Wir wollen hier bleiben – Roma-Brief an Rau
- Wo Einheimische und Fremde zueinander finden – das positive Beispiel Reinhardshagen
- Feste feiern mit jungen Aussiedlern
- Die Bundesregierung zur Aussiedlerthematik
- Asyl im Nationaltheater in Weimar
- Keine Abschiebung in die Türkei! Aktionen in Bayern
- Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern
- Arbeitskreis Flüchtlinge in Sachsen gegründet
- Demonstration für mehr Bewegungsfreiheit
- Wir haben Platz im Boot – Plakataktion gegen Fremdenfeindlichkeit
Einen Arbeitskreis Flüchtlinge in Sachsen haben am vergangenen Samstag 40 Vertreter von Ausländerinitiativen, Parteien, kirchlichen Einrichtungen und Ausländerbeauftragte sächsischer Städte im Dresdner Rathaus gegründet.
Marita Schieferdecker-Adolph, Mitglied des vorläufigen Sprecherrates und Ausländerbeauftragte der Stadt Dresden, sieht die Hauptaufgabe des Arbeitskreises vor allem in der Beratung von Flüchtlingen durch kompetente Fachleute. Der Verband will dem Aufbau örtlicher Flüchtlingsinitiativen neue Impulse verleihen und die Öffentlichkeit über die Ursachen von Flüchtlingsbewegungen in der Gegenwart und die komplizierte Situation von Flüchtlingen informieren. Die Notwendigkeit eines solchen Flüchtlingsrates begründete Marita Schieferdecker-Adolph mit den jüngsten Verletzungen des „Flüchtlingsartikels“ 16 des Grundgesetzes an der östlichen EG-Grenze, wo zunehmend Abschiebungen von Asylbewerbern beobachtet werden. Ein diesbezügliches Schreiben vom 11. Januar an den sächsischen Innenminister Rudolf Krause allerdings blieb bislang ohne Reaktion.
Sachsen erhält monatlich bis zu 1300 Asylbewerber zugewiesen. Ihnen wird der Arbeitskreis in Zukunft auch Rechtsbeistand anbieten können. Zu diesem Zweck ist im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme seitens des Flüchtlingsrates die Einstellung eines Juristen geplant. Für die Verbandsarbeit selbst hofft die Dresdner Ausländerbeauftragte auf eine Anschubfinanzierung vom Bund, die allerdings muß erst noch beantragt werden. Der Arbeitskreis Flüchtlinge in Sachsen, eng verbunden mit der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft PRO ASYL, ging aus einer Gründungsinitiative hervor, die sich im Dezember 1990 in Dresden gebildet hatte.